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www.stiftskirche-geseke.de
Renovierung der Stiftskirche
Geseke, Dezember 2008 Die
Bauabschnitte I und II, der Westturm und die Nordseite, sind abgeschlossen.
Mit großer Freude durften wir feststellen, dass unsere Kirche optisch
gewonnen hat. Die Befürchtungen, die Fassade könne hinter einem glatten Grau
verschwinden, erfüllten sich nicht. Der Farbton ist gelungen.
Architekturteile - wie etwa die Schallluken - werden zusätzlich betont. Die
Oberflächenstruktur und die sichtbargebliebenen Baufugen tragen zu einer
lebendigen Oberfläche bei.
Die Osttürme sind noch eingerüstet (Bauabschnitt III). Der Steinaustausch
dort ist abgeschlossen und wir warten auf günstiges Wetter (über 5 Grad C),
um schlämmen zu können. Im Innenhof sind die Südseite der Kirche und der
Kreuzgang (Bauabschnitt IV) bereits eingerüstet. Beim Abnehmen des Wilden
Weins stellte sich übrigens heraus, dass die Stämme schon morsch waren. Die
Arbeiten gehen auch im Winter weiter. Gestemmt und gereinigt werden kann
jederzeit. So hoffen wir auf einen zügigen Fortgang der Arbeiten.
Die grundlegende Außensanierung wollen wir zugleich nutzen, um in diesem
Zusammenhang eine sparsame Außenbeleuchtung der Kirche zu installieren, die
das Kirchengebäude mit seinen unterschiedlichen Architekturteilen
ansprechend ins „rechte Licht rückt“.
Wir gehen weiterhin von einem Eigenanteil der Kirchengemeinde von ca.
300.000 Euro aus. Dazu kämen noch die Kosten für die Gestaltung der
Außenanlagen, für die wir die Genehmigung zur Vollplanung Anfang 2009
erwarten.
Da in den vergangenen Jahren kontinuierlich immer wieder bereits
kostspielige Arbeiten an der Kirche durchgeführt wurden, wie die
Innenrenovierung, die Erneuerung der Schieferkehlen auf dem Dach, die
Erneuerung von Balken im Turmhelm und die Sanierung der großen
Einfriedigungsmauer, fallen in diesem Zusammenhang zumindest keine weiteren
Maßnahmen mehr an. In absehbarer Zeit notwendig wird noch eine
Generalüberholung der historischen Orgel, deren Kosten auf ca. 40.000 Euro
geschätzt werden.
Bei aller Freude über den herausragenden ideellen Wert der
denkmalgeschützten Gebäude, für die die Stiftsgemeinde als kleinste Geseker
Gemeinde verantwortlich ist, stellt die Unterhaltung der Maria-Hilf-Kapelle,
der Martinskapelle, der alten Stiftschule, die ebenfalls erst kürzlich von
Grund auf saniert werden musste, und der Stiftskirche mit dem
Kreuzgangflügel eine ungeheure finanzielle Belastung dar. In dieser
Situation sind wir auf eine großzügige Unterstützung dringend angewiesen. Im
Vorfeld konnten in den vergangenen vier Jahren durch Spenden und Kollekten
und Aktionen der Stiftsbauhütte bereits 120.000 Euro für die Renovierung
zusammenkommen. Allen Helfern gilt ein herzliches Dankeschön! Es ist viel
getan worden – aber noch nicht genug. Auf weitere Hilfe und Helfer sind wir
dringend angewiesen. Dürfen wir auch Sie um Ihre Unterstützung bitten?!?
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Geseke, Juni 2008 Nun haben sie endlich begonnen – die Arbeiten
an der Außenfassade der Stiftskirche. Die langjährige Planung und
Vorbereitung möge ein Garant für einen zügigen Ablauf der Baumaßnahme sein.
Vor Überraschungen sind wir allerdings weder in zeitlicher noch in
finanzieller Hinsicht sicher.
Die beim Bau der Kirche verwendeten Bruchsteine sind bereits tektonisch
vorgeschädigt. Die zunächst mit bloßem Auge nicht sichtbaren Risse wachsen
sich durch Umwelteinflüsse in immer stärkerem Maß aus. Der Stein wird quasi
in der Mauer zerlegt und bröselt in den äußeren Bereichen still vor sich hin
oder wird nur noch durch den Verbund des Mauerwerkes zusammengehalten. Wie
viel des Mauerwerks ausgebaut und ersetzt werden muss, wird sich – auch bei
sorgfältigster Planung – oft erst direkt bei den Arbeiten zeigen. Dabei sind
die Natursteinarbeiten ein sehr zeit- und kostenaufwändiger Faktor. Es wird
dann eine mehrlagige dünne Schlämme aufgetragen, bei der die
darunterliegende Steinstruktur erkennbar bleibt. Ein Beispiel findet sich
links unten neben dem Kirchenportal zum Innenhof.
Die Sanierung der Kirche soll in vier Abschnitten erfolgen. Beginnend mit
dem großen Westturm, dann die stark geschädigte Nordseite und später der
Ostchor mit den beiden Türmen. Wenn das Wetter mitspielt und gerade in den
oberen Bereichen der Mauern nicht noch größere Schäden als vermutet
auftauchen, könnten die Bauabschnitte bis zum Ende des Jahres 2008
abgeschlossen werden. Als letzter Abschnitt wird dann im Sommer 2009 die
Südseite mit dem Kreuzgangflügel restauriert werden.
Diese Gelegenheit der nun anstehenden Arbeiten wollen wir nutzen, um in
diesem Zusammenhang eine sparsame Außenbeleuchtung der Kirche zu
installieren, die zugleich das Kirchengebäude mit seinen unterschiedlichen
Architekturteilen ansprechend ins „rechte Licht rückt“.
Wir gehen weiterhin von einem Eigenanteil der Kirchengemeinde von ca.
300.000 Euro aus. Dazu kämen noch die Kosten für die Gestaltung der
Außenanlagen, für die die ersten Genehmigungsverfahren laufen.
Da in den vergangenen Jahren kontinuierlich immer wieder bereits
kostspielige Arbeiten an der Kirche durchgeführt wurden, wie die
Innenrenovierung, die Erneuerung der Schieferkehlen auf dem Dach, die
Erneuerung von Balken im Turmhelm und die Sanierung der großen
Einfriedigungsmauer, fallen in diesem Zusammenhang zumindest keine weiteren
Maßnahmen mehr an. In absehbarer Zeit notwendig wird noch eine
Generalüberholung der historischen Orgel, deren Kosten auf ca. 40.000 Euro
geschätzt werden.
Bei aller Freude über den herausragenden ideellen Wert der
denk-malgeschützten Gebäude, für die die Stiftsgemeinde als kleinste Geseker
Gemeinde verantwortlich ist, stellt die Unterhaltung der Maria-Hilf-Kapelle,
der Martinskapelle, der alten Stiftschule, die ebenfalls erst kürzlich von
Grund auf saniert werden musste, und der Stiftskirche mit dem
Kreuzgangflügel eine ungeheure finanzielle Belastung dar. In dieser
Situation sind wir auf eine großzügige Unterstützung dringend angewiesen. Im
Vorfeld konnten in den vergangenen vier Jahren durch Spenden und Kollekten
und Aktionen der Stiftsbauhütte bereits 100.000 Euro für die Renovierung
zusammenkommen. Allen Helfern gilt ein herzliches Dankeschön! Es ist viel
getan worden – aber noch nicht genug. Auf weitere Hilfe und Helfer sind wir
dringend angewiesen. Dürfen wir auch Sie um Ihre Unterstützung bitten?!?
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Vor
gut 30 Jahren hat die letzte Außenrenovierung der Stiftskirche
stattgefunden. Im Zusammenhang mit der Renovierung der
Einfriedigungsmauer des Kirchplatzes sollten auch einige offensichtlich
dringende Maßnahmen an der Kirche durchgeführt werden.
Bei näherem Hinsehen entpuppten sich diese Schäden jedoch nur als die
"Spitze des Eisbergs". Nahezu die ganze Fassade ist massiv geschädigt.
Zur Absicherung der Passanten wurde ein Stützpfeiler an der Nordseite
mit einem Bauzaun umgeben, da gegebenenfalls Teile des Mauerwerks oder
der Abdeckung dort herunterfallen können.
Die
Schäden sind jetzt größer als vor der letzten Außenrenovierung. An
vielen Stellen lässt sich das Fugenmaterial einfach stückweise aus den
Fugen herausnehmen. Es hat keine Verbindung mehr mit den Untergrund.
Die Bruchsteine blättern ab, sind in sich völlig gerissen oder lösen
sich einfach auf. Das Gebäude ist in der Substanz gefährdet.
Es wird jetzt einer längeren Zeit der Vorüberlegungen und Planungen
bedürfen, bevor am Gebäude etwas von den Maßnahmen sichtbar sein wird.
Auch bei sorgfältiger Planung werden wir vor Überraschungen nicht sicher
sein.
Zu
den überwältigenden Überraschungen werden sicherlich auch die Baukosten
zählen.
Für eine
relativ kleine Gemeinde, die für eine Reihe weiterer denkmalgeschützter
Objekte wie die Martinskapelle, die Maria-Hilf-Kapelle und die
Stiftsschule verantwortlich ist, ist dies keine leichte Aufgabe.
Wir vertrauen darauf, dass diese Kirche mit ihrem Kreuzgang und ihrer
einzigartigen Atmosphäre in der Gesamtanlage vielen ans Herz gewachsen
ist und wir so auch auf finanzielle Unterstützung für den Erhalt der
Stiftskirche hoffen dürfen - ohne mit penetranter Bettelei den Menschen
auf die Nerven fallen zu müssen. Wir danken für jede Unterstützung!
Ihr Pfarrer G. Haringhaus
Bankverbindung:
Empfänger:
Stiftskirchengemeinde Geseke
Kto-Nr: 323, Sparkasse
Geseke, BLZ: 41651965
Stichwort: Renovierung
Stiftskirche
23.09.2003
Stellungnahme zur
Situation des Mauerwerks:
Herr Dipl.-Ing. Bernwart Jungermann aus Kirchhundem gibt folgende
Stellungnahme zur Situation des Mauerwerks ab:
Wegen herabgefallener Gesteinsstücke wurde eine Befahrung der Fassade
notwendig.
Das Gestein des Mauerwerks der Kirche besteht aus dem örtlich
anstehenden Kalkstein und zeigt, bedingt durch die älteren
Instandsetzungen, Fugen die bereits in vielen Bereichen auf die
Steinflächen erweitert wurden.
Die Überarbeitung der Fugen aus der Vergangenheit wurde teilweise nur
tapetenartig dünn ausgeführt.
Die Befahrung machte deutlich, dass insbesondere die frei bewitterte
Seite von erheblichen Zerfallserscheinungen betroffen sind.
Es gibt einige Bereiche insbesondere eine Stütze an der Nordseite für
die eine Notsicherung vorgenommen werden muss.
Während der Befahrung konnten einige lose Steine beseitigt werden. Man
muss aber davon ausgehen, dass insbesondere nach einer Winterperiode
sich weiteres Material lösen wird.
Ein Schadensparameter ist darin zu sehen, dass die äußere
Fugenoberfläche mit einem zementhaltigen Material abgedichtet wurde, das
ein völlig anderes physikalisches Verhalten zeigt, als der bauzeitliche
Mörtel.
So kommt z.B. aufgrund von thermischen Bewegungen zum Abriss des
zementhaltigen Mörtels vom Untergrund, oder auch von den Flanken der
Kalksteine. Die Mörtelfestigkeit liegt zum teil über der
Steinfestigkeit, auch durch dieses Situation wird bereichsweise die
Rissbildung der Steine begünstigt. Die am Bauwerk verheerenden
Natursteine bestehen überwiegend aus einem in der Kreidezeit
abgelagerten und örtlich anstehenden Kalkstein. Diese Lagerstätten
bestehen aus Wechsellagen von Kalk und Mergelschichten. Aus der ihrer
geologischen Entstehung sind die Steine bereits durch senkrechte und
diagonal aufeinander stehende Kluftflächen vorgeschädigt.
Daneben ist auch häufig der kleinstückige Zerfall durch die vielen
Kluftflächen zu erkennen. Es ist ein typischer Zerfall der auch an der
benachbarten Kirche St. Petri zu erkennen ist. Durch diese Gefügestören,
teilweise in Form von Mikrorissen, werden bei Frostbeanspruchung
Spannungen ausgelöst, die eine weitere Zerstörung einleiten. Besonders
im Turmbereich zeigen sich erhebliche Zerstörungen an den Ecken.
Die Ursache der vielen Gefügestörungen in diesem Gesteinstyp ist auf
natürliche tektonische Einwirkungen zurückzuführen die sich im Laufe der
Jahrmillionen ergeben haben. Besonders die kleintektonischen
Beanspruchungen aus den eiszeitlichen Geschieben haben wahrscheinlich
die oberflächennahen Schichten besonders erfasst und die Alterung der
letzten Jahrhunderte hat zu der Kleinstückigkeit geführt.
Ich sehe hier eine vergleichbare Problemstellung wie bei der
benachbarten Kirche St. Petri auf das Bauwerk zukommen.
Man kann vor dieser Problemstellung nicht die Augen verschließen und ein
vollflächiger Schutz der Natursteine ist nicht zu vermeiden.
In großen teilen befindet sich der Mauerwerkzustand noch in einer
stabileren Lage als die benachbarte Kirche. Eine Destabilisierung wäre
aber auch zu befürchten, wenn hier Vorarbeiten für einen Putzauftrag
erfolgen müssen. In dieser Situation schlage ich zunächst für
Musterflächen eine andere Vorgehensweise vor. 1. Reinigung der Fassade
durch noch zu bestimmendes, schonendes Nassverfahren
2. Nachwaschen mit Kalkwasser
3. Vorarbeiten der Mauerwerksoberfläche mit einer sehr dünnflüssig
eingestellten
zementfreien Kalkschlämme
4. Nach Anbinden einer Kalkschlämme einen hydraulischen
Kalkdünnputzauftrag von'
max. 5mm
Ich sehe keine Möglichkeit klassischen Putzauftrag vorzunehmen, ohne die
Steinoberfläche für die notwendigen Verbundspannungen zu präparieren.
Eine solche Musterfläche sollte zumindest eine Winterperiode mitmachen,
um Tendenzen zu erkennen. Erfahrungen mit Dünnputzen bei einem solchen
auch üblich, aber unsere heutigen Ansprüchen an die Dauerhaftigkeit sind
in der Regel mit den historischen Vorbildern nicht vergleichbar.
Insofern betritt man mit einer solchen Ausführung Neuland.
Das Vorarbeiten mit einem sehr dünnen Schlämmauftrag soll zunächst einen
Verfestigungseffekt insbesondere bei den geöffneten Kluftflächen der
geschädigten Kalksteine bewirken und insbesondere den Kapillartransport
in diesen Zonen fördern, damit sich bei dem relativ dichten Kalkstein
keine Frostspannungen durch Vereisung der Kluftflächen aufbauen kann.
Erreicht werden soll dadurch eine Verfestigung der Natursteine und ein
längerfristiger Schutz als dieser nur durch die „Schlämmen“ bekannt ist.
Die entsprechenden Vorschläge der Rezepturen und die Musterfläche sind
an einer exponierten Lage am Bauwerk anzulegen.
Die Zusammensetzung der oben genannten Grundeinstellung muss an der
Baustelle in einem Vorversuch mit den vorliegenden Materialien optimiert
werden. In der Regel wird eine Korrektur der Grundeinstellung wegen der
natürlichen Schwankungsbreite der Ausgangsmaterialien notwendig.
Eine intensive Nachbehandlung von Dünnputzschichten ist zwingend
erforderlich. Außerdem müssen die Putzflächen mit feuchten Jutebahnen
abgehangen werden.
Die Reaktionen einer solchen Musterfläche sollte man zumindest nach
einer Winterperiode beobachten, insbesondere im Hinblick auf die zu
erwartende Festigung der Steinoberfläche. Ein solches Muster sollte auch
an einer bereits Extrem geschädigten Fläche eingesetzt werden.
gez.
Dipl.-Ing. Bernwart Jungermann
30.07.2003
Große Schäden am Mauerwerk
Auch
an Stiftskirche St. Cyriakus sind umfangreiche Restaurierungsarbeiten
unumgänglich geworden. genaues Ausmaß steht noch nicht fest
GESEKE. Pfarrer
Gerald Haringhaus, der u.a. für die Stiftskirche und für St. Marien
verantwortlich zeichnet, musste in den letzten Tagen gleich mehrfach
kräftig durchatmen: Recherchen der Gemeindeverantwortlichen und der
Fachleute des erzbischöflichen Generalvikariats mit Sitz in Paderborn
haben nämlich jetzt ergeben, dass am Mauerwerk der St. Cyriakus-Kirche
im Herzen der Stadt Geseke aufwändige Restaurierungsmaßnahmen
unumgänglich geworden sind.
"Der Umfang der Arbeiten, die jetzt erforderlich geworden sind, erreicht
mit Sicherheit das Ausmaß der Aktivitäten, die an der benachbarten
Stadtkirche St. Petri bereits in Angriff genommen wurden", meinte
Pfarrer Haringhaus zu dieser Zeitung.
Wie der Geistliche, der seit
vier Jahren in der Hellwegstadt seelsorgerisch wirkt, weiter erklärte,
habe man zunächst lediglich kleinere Schäden an unteren Mauerwerk in
Angriff nehmen wollen.
Bei der genaueren Analyse stellte sich dann aber rasch heraus, dass auch
weitere Stellen - besonders im oberen bereiche der Außenmauern des
Gotteshauses - arg in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
"Unbedingter Handlungsbedarf ist in jedem Falle gegeben. Deshalb haben
wir schon an einer besonders schadhaften Stelle unseres Gotteshauses
einen Bauzaun aufgestellt, um Kirchenbesuchern oder Passanten in dieser
Region vor möglichen Gefahren "von oben" schützen zu können", so der
Seelsorger weiter.
Pfarrer Gerald Haringhaus konnte zwar noch
keine genauen Angaben bezüglich der zu erwartenden Kosten machen, doch
rechnet er mit "sehr hohen Summen und enormen Anstrengungen". Er sagte
weiter, dass es sicherlich Spendenaufrufe Aktionen usw. geben werde, um
den erforderlichen Gemeindeanteil überhaupt aufbringen zu können.
Die planerischen Vorläufe in Sachen
"Restaurierung des Mauerwerks von St. Cyriakus" sollen jetzt in engster
Abstimmung der Verantwortlichen in Angriff genommen werden. Erst danach
- so der Pfarrer - könne Näheres über die angedachten zeitlichen
Abläufe, den finanziellen Aufwand etc. gesagt werden.
16.12.05
Renovierung
stellt Gemeinde vor große Herausforderung
Das
Engagement in St. Cyriakus sorgt für ein lebendiges Miteinander. Holzfigur des
Patrons nach zweijähriger Restaurierung wieder im Gotteshaus
GESEKE
Wäre sie nicht aus Holz, hätte
sie wohl lange Zeit schmerzverzerrten Gesichts auf ihrem Podest gestanden. Die
Holzfigur des Hl. Cyriakus, die über der Tür zur Sakristei in der Stiftskirche
zu bewundern ist, wurde in zwei Jahren von Grund auf restauriert. „Das war
nötig, weil sie vom Holzwurm regelrecht zerfressen war“, sagt Pfarrer Gerald
Haringhaus und erinnert sich mit verschmitztem Lachen: „Die Figur hatte durch
den Wurm sozusagen einen doppelten Schien- und Wadenbeinbruch. “Nach einer
gründlichen Entwurmung wanderte der hölzerne Heilige (Entstehungszeit: 17. bis
18. Jahrhundert) in die Werkstatt von Franz-Dieter Brock. Der Störmeder
Restaurator kümmerte sich um Feinheiten: Tausende Wurmlöcher füllte er mit
künstlichem Holz, legte die ursprünglichen Farbschichten wieder frei. „Zum
Schluss habe ich die Figur so wieder hergerichtet, wie sie ursprünglich
ausgesehen hat“, sagt Brock. Unter anderem wurden Teile der Skulptur mit
Pudersilber verziert.
Seit dem 12. November steht die barocke Cyriakus-Statue wieder an ihrem
angestammten Platz. Die ungewöhnliche und zugleich einzigartige Darstellung des
Heiligen in Ritterrüstung (s. Bild rechts) ist laut Haringhaus auf einen Krieg
in den Jahren 1410 bis 1415 zurückzuführen. Aus ihrer Bedrängnis heraus rief die
Bevölkerung ihren Patron Cyriakus um Hilfe an. „Er soll auf einem weißen Pferd
und in silberner Rüstung erschienen sein“, sagt der Pfarrer.
Freilich war die Restaurierung der Cyriakus-Figur nur eine kleine Maßnahme,
betrachtet man die großen Herausforderungen, vor denen die Stiftskirchengemeinde
steht: Die Außenrenovierung des Gotteshauses. Wie die Stadtkirche muss auch St.
Cyriakus rundum restauriert werden (wie berichtet).
Brüchiger Kalkstein bröckelt Zug um Zug ab
Probleme
bereitet vor allem der heimische Kalkstein, aus dem die Mauern bestehen. Das
brüchige Material verwittert durch Umwelteinflüsse immer weiter und bröckelt
schließlich nach und nach ab. Daher musste ein Bereich auf der Nordseite der
Stiftskirche bereits per Zaun abgesichert werden.
Ein spezieller Putz soll jedoch bald Abhilfe schaffen. „Jedes Jahr werden neue
Putzproben auf die Fassade aufgetragen“, erklärt Pfarrer Haringhaus und
betrachtet die großen, hellen Flecken am Gemäuer. Von allen Seiten und in
verschiedenen Varianten prangen sie mal höher, mal niedriger am Mauerwerk.
Fachleute des erzbischöflichen Generalvikariats in Paderborn wollen mit Hilfe
dieser Proben herausfinden, welche Putzvariante den verschiedenen
Witterungsbedingungen am besten standhält. „Uns geht es aber auch darum, dass
die Steinstrukturen nach der Renovierung noch zu sehen sind“, sagt der Geseker
Seelsorger. Denn eine völlig neue Optik wolle weder die Gemeinde noch Paderborn.
Inzwischen ist bereits die dritte Generation von Putzproben aufgetragen – die
Varianten eins und zwei überzeugten nur wenig, da sich nach dem Aufbringen bald
Risse zeigten. Für das kommende Frühjahr rechnet der Geseker Geistliche nun mit
einer nächsten Entscheidung aus Paderborn über die aktuelle Putzschicht.
Bereits jetzt ist klar, dass mit der Renovierung hohe Kosten auf die
Stiftsgemeinde zukommen werden. Pfarrer Haringhaus möchte sich zwar nicht auf
eine Summe festlegen. Allerdings geht er von mehreren Hunderttausend Euro aus,
die die Gemeinde selbst aufbringen muss. „Das ist gewaltig, aber wir sind in den
letzten Monaten natürlich nicht untätig geblieben“, sagt der Geistliche, der
glücklich über den Einsatz der Gemeinde ist. Spendenaktionen, Verkaufsstände und
Konzerte, zuletzt das Projekt Verklanglicht, haben bereits Geld gebracht.
Weitere Aktionen sollen folgen.
Außerdem
wurde die Stiftsbauhütte gegründet, deren Ziel die Erhaltung der Stiftskirche
ist. Dazu haben sich zahlreiche Personen informell zusammen geschlossen, um sich
persönlich, ideell und finanziell für St. Cyriakus einzusetzen. „Spenden sammeln
ist dabei das eine Ziel, aber darüber hinaus hat die bevorstehende
Herausforderung auch zur Lebendigkeit in der Gemeinde beigetragen“, sagt Pfarrer
Gerald Haringhaus. Das freue ihn ganz besonders.
Mitstreiter, die das Renovierungs-Großprojekt unterstützen möchten, sind bei der
Stiftsbauhütte jederzeit willkommen. Ansprechpartner sind Pfarrer Haringhaus
(Tel. 02942/1740), die Mitglieder des Pfarrgemeinderats und des Kirchenvorstands
sowie der Stiftsbauhütte. Für Spenden ist zudem unter der Nummer 323 und dem
Stichwort „Renovierung Stiftskirche“ ein Konto bei der Sparkasse Geseke (BLZ 416
519 65) eingerichtet. Empfänger ist die Stiftskirchengemeinde Geseke. Weitere
Informationen sowie ein Spendenformular zum Ausdrucken sind im Internet
abrufbar.
03.08.06
"Schlämme" soll
Stiftskirche schützen
Nach
dreijähriger Erprobungszeit Entscheidung gefallen. Von 1,1 Mio. Euro Kosten
trägt Gemeinde 300 000 Euro
GESEKE
Nach dreijähriger Probezeit konnte nun eine
Entscheidung über die Art des Oberflächenschutzes der Fassade der
Stiftskirche St. Cyriakus gefunden werden. Es soll eine mehrlagige dünne
„Schlämme“ aufgetragen werden, so Pfarrer Gerald Haringhaus, bei der die
darunter liegende Steinstruktur erkennbar bleibt. Ein Beispiel findet sich
links unten neben dem Kirchenportal zum Innenhof. Unser großes Sorgenkind,
das uns viel Kopfzerbrechen bereitet, ist momentan – und sicherlich auch
noch längere Zeit - unsere Stiftskirche, meinte der Geistliche weiter. Die
beim Bau der Kirche verwendeten Bruchsteine seien bereits tektonisch
vorgeschädigt.
Die zunächst mit bloßem Auge nicht sichtbaren Risse wachsen sich durch
Umwelteinflüsse in immer stärkerem Maß aus. Der Stein wird quasi in der
Mauer zerlegt und bröselt in den äußeren Bereichen still vor sich hin oder
wird nur noch durch den Verbund des Mauerwerkes zusammengehalten.
Eine erste Kostenberechnung, so Pfarrer Haringhaus, geht von 1,1 Millionen
Euro für die Außensanierung der Stiftskirche und der Martinskapelle aus. Auf
die Gemeinde entfällt dabei ein Eigenanteil von ca. 300 000 Euro.
Besonders kostenträchtig ist das Auswechseln des zerfallenden Steins. Das
ganze Ausmaß der Schäden wird erst sichtbar werden, wenn das Gebäude
eingerüstet ist und Stein für Stein überprüft werden kann. „Vor
Überraschungen sind wir somit bezüglich der Kosten nicht sicher“, so Pfarrer
Haringhaus.
Genehmigung zur Vollplanung erteilt
Die Genehmigung zur Vollplanung ist erteilt. Die Vorbereitung der
Ausschreibungen hat begonnen. Baubeginn soll im Frühjahr 2007 sein.
Da in den vergangenen Jahren kontinuierlich immer wieder bereits
kostspielige Arbeiten an der Kirche durchgeführt wurden, wie die
Innenrenovierung, die Erneuerung der Schieferkehlen auf dem Dach, die
Erneuerung von Balken im Turmhelm und die Sanierung der großen
Einfriedigungsmauer, fallen in diesem Zusammenhang zumindest keine weiteren
Maßnahmen mehr an. In absehbarer Zeit notwendig wird noch eine
Generalüberholung der historischen Orgel, deren Kosten auf ca. 30 000 Euro
geschätzt wurden.
Bei aller Freude über den herausragenden ideellen Wert der
denkmalgeschützten Gebäude, für die die Stiftsgemeinde als kleinste Geseker
Gemeinde verantwortlich ist, stellt die Unterhaltung der Maria-Hilf-Kapelle,
der Martinskapelle, der alten Stiftsschule, die ebenfalls erst kürzlich von
Grund auf saniert werden musste und der Stiftskirche mit dem
Kreuzgangflügel, eine ungeheure finanzielle Belastung dar.
„In dieser Situation sind wir auf eine großzügige Unterstützung angewiesen,“
so Pfarrer Haringhaus. Im Vorfeld konnten in den vergangenen Jahren durch
Spenden, Kollekten und Aktionen der Stiftsbauhütte bereits 40 000 Euro für
die Renovierung angespart werden.
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